Boston, MA

Samstag, 5. November 2011

Da Marcel am Montag und Dienstag die Möglichkeit hat ins Entwicklungslabor von Red Hat in Westford, MA zu gehen, beschlossen wir, das Wochendende davor in Boston zu verbringen. Westford ist nur etwa eine 3/4 Stunde von Boston entfernt.

Die Reise erfolgte für einmal per Flugzeug um doch noch was vom Wochenende zu haben. In Boston selbst ist das Meiste sowieso in Laufdistanz oder mit der Subway gut erreichbar. Mit ebendieser fuhren wir erst einmal ins Hotel. Dann gings ins Zentrum. Für heute stand der Freedom Trail auf unserem Programm. Dieser Trail führt mittels Linie am Boden durch einen grossen Bereich Downtowns an historischen Schauplätzen vorbei. Boston war ja Ursprungsort der amerikanischen Revolution (Boston Tea Party). Als wir den ganzen Trail abgelaufen waren, stand die Sonne bereits zu tief um noch irgendwelche Sehenswürdigkeiten anzusehen. So gingen wir ins Italian Quartier (North End) zum Apéro. Wir genossen ein kühles Bierchen und super leckere Bruschettas.

Danach gingen wir zum Hafen, denn es kann ja nicht sein, dass wir in Boston Pizza zum Znacht essen. Hier musste es schon Lobster sein (zumindest für Marcel). Wir fanden dann auch ein tolles Lokal, welches für Marcels und meine Wünsche geeignet schien. Am Eingang hiess es dann, dass wir aber 45 Minuten zu warten hätten bis ein Tisch frei würde (für Wochenende absolut normale Wartezeit). Das machte uns gar nichts aus, hatten wir ja den Magen schon etwas gefüllt. Ausserdem verkürzten die TV’s an der Bar die Wartezeit. Wir bekamen unseren Wein übrigens (fast) ohne einen Ausweis zu zeigen. Das heisst, der Kellner wollte die Ausweise sehen, nachdem er die gefüllten Gläser bereits vor uns platziert hatte. Die wissen auch nie, was sie wollen ….

Dankdem wir ja nur zu zweit unterwegs waren ging es dann aber bedeutend schneller mit dem Tisch. Marcel wollte eigentlich Surf and Turf (also Steak und Lobster), aber weil er gar nicht so hungrig war, entschied er sich dann für den kleinsten Hummer. Er war sich nämlich nicht so sicher, wie gern er das haben würde. Ich begnügte mich übrigens mit Chicken. Als der Hummer dann serviert wurde und Marcel den Instruktionen zum fachgerechten Auseinandernehmen folgte, wurde ich beinahe Vegetarierin. Das sah echt brutal aus … Aber Marcel hats geschmeckt.

Sonntag, 6. November 2011

Heute machten wir als erstes eine Duck Tour. Das ist eine Stadt-/Flussrundfahrt mit einem Amphiefahrzeug. Erfunden wurden diese übrigens im 2. Weltkrieg. Anfangs war das amerikanische Militär gar nicht überzeugt davon. Als dann aber ein Schiff während eines Sturms in Seenot gelangte und die Besatzung nur mit diesem Fahrzeug gerettet werden konnte, änderte sich die Meinung schlagartig. Und so kamen hunderte dieser Fahrzeuge bei der Landung in der Normandie zum Einsatz.

Nun gut, wir machten also diese Tour. Der Tour Guide war für uns leider nicht immer sehr gut verständlich. 1. sprach er sehr schnell, 2. ist der Bostonier Dialekt etwas eigen und 3. kennen wir nicht alle Insider Witze.

Nach der Tour schlenderten wir durch Beacon Hill, Back Bay und den Public Garden. In Beacon Hill sieht man noch Häuser von früher und es wirkt absolut europäisch (wie im Italian Quartier übrigens auch). Der Public Garden mit seinem See und den Trauerweiden ist einfach nur idyllisch und lädt zum Flanieren ein. Auch wenn ein kühler Wind ging: wir genossen es sehr.

Am Abend fuhren wir dann nach Arlington, wo wir von Marco (Red Hat) zum Znacht eingeladen waren. Marco ist Schweizer und lebt seit 14 Jahren in den USA. Es war ein gemütlicher Abend mit leckerem indischen Essen und viel gutem Wein. Es war interessant zu hören, wie es ist auszuwandern und dennoch den Kontakt zur Heimat nicht zu verlieren. Man ist zu vielen Kompromissen bereit, aber bei einem Punkt überhaupt nicht: Schoggi!
Da die Distanz von Arlington zu unserem Hotel etwa gleich weit war wie zur nächsten Subway Station rief Marco kurz vor halb 11 seinen Nachbarn an um ihn zum Babysitten anzufragen. Mach das mal in der Schweiz … Und so durften wir bequem mit dem Auto ins Hotel zurückkehren.

Montag, 7. November 2011

Heute morgen wurde Marcel kurz vor 10 Uhr von Colin abgeholt. Für ihn hiess es nun arbeiten gehen und ich konnte in aller Ruhe fertig packen und auschecken. Da mein Flieger erst abends ging, musste ich mich selber beschäftigen. Und was macht Frau ganz alleine in einer Grossstadt? Sie geht shoppen! Marco hatte mir noch erzählt, dass in der Nähe des Hotels eine gute Mall sein müsse. Ich fragte an der Reception und tatsächlich waren es nur etwa 5 Gehminuten. So vertrieb ich mir einige Stunden in dieser Mall.

Später schlenderte ich dann noch etwas durch die Stadt. Mein Ziel war die Hanover Street. Am Wochenende hatten wir nämlich immer wieder Leute gesehen, die ein Paket von Mike’s Pastry mit sich trugen. Wir gingen davon aus, dass der sehr berühmt für sein Gebäck sein muss, hatten aber bis Sonntagabend keine Ahnung wo der war. Ich fand ihn auf Anhieb und gönnte mir ein Chocolat Mousse Cannoli (Kuchenteig zu einem Rohr gerollt und gefüllt). Die Auswahl war riesig. Auch Cookies aller Art sind hier erhältlich und natürlich Torten. Aber ich denke, Mike’s Pastry ist für seine Cannolis berühmt. Natürlich ass ich meins nicht sogleich. Wollte ich doch auch mit so einem Paket durch die Strassen laufen. Ausserdem brauchte ich erstmal salzige Nahrung bzw. Zmittag. Und so leistete ich mir doch noch eine echte italienische Pizza.

Damit mein Dessert später aber auch noch Platz hatte, nahm ich einen Teil der Pizza mit nach Hause. Zurück im Hotel (ich hatte mein Gepäck da eingestellt), ass ich dann mein Cannoli. Es war ausgezeichnet! Danach machte ich mich auf den Weg zum Flughafen. Alles klappte einwandfrei und wir landeten sogar eine halbe Stunde zu früh. Auch mein Gepäck war dieses Mal da!

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