Samstag, 28.04.2012
Ein bisschen Kultur darf und muss sein, schliesslich sind wir im Mayaland … (mit der Biene hat das aber nichts zu tun).
Heute war früh tagwach und draussen noch dunkel. Der Ausflug “Chichen Itzá Sunrise” heisst so, weil man den Sonnenaufgang auf der Busfahrt dorthin erlebt. Zuerst dösten viele noch, dann gab es erste Infos von Thomas unserem Reiseleiter. Kurz vor Chichen Itza machten wir einen ersten Stopp, um die Handwerkskunst der Mayas zu bewundern, in der Hoffnung natürlich ein Andenken für zu Hause zu kaufen. Nach der ausführlichen Erklärung und der Betrachtung einiger Objekte aus Obsidian und anderen Halbedelsteinen offerierten sie uns 2 verschiedene Tequillas, damit das Geld lockerer sitzt.
Dann erreichten wir Chichen Itzá, eines der neuen Weltwunder. Eine der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán aus der Maya-Kultur.
Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, da es ausser uns noch fast keine Touristen gab. Ca. 2,5 Stunden liefen wir durch die Ruinen und hörten Geschichten über das Leben der Mayas und deren Legenden. Im Zentrum der Tempelanlagen befindet sich die als Castillo (spanisch für Burg/Schloss) bezeichnete 30m große Stufenpyramide. Der Castillo trägt auf seiner Spitze den Tempel des Kukulkan, der Schlangengottheit der Maya, deren Namen sich mit dem toltekischen Quetzalcoatl inhaltlich deckt.
Es besitzt diesen Rang allerdings nicht nur aufgrund seiner beeindruckenden Bauweise und Größe, sondern auch aus folgenden Gründen:
Zweimal im Jahr, zur Tagundnachtgleiche und einige Zeit davor und danach, versinkt bei Sonnenuntergang eine Seite der Pyramide fast vollständig im Schatten. Dann wird nur noch die Treppe von der Sonne angestrahlt und auf sie projizieren sich die Stufen der Pyramide. Dieses aus Licht bestehende Band vereint sich schließlich für kurze Zeit mit einem Schlangenkopf am Fuß der Pyramide und stellt so eine gefiederte Schlange dar.
Zudem wird spekuliert, dass in den Treppenstufen die Länge des Jahres der Maya codiert sei (4 Treppen à 91 Stufen und der Grundsockel = 365)!
Daneben hat es noch gut erhaltene Opfertempelruinen. Ein wichtiges Ritual um die Götter gnädig zu stimmen.
Dahinter ist das grösste und am besten erhaltene Spielfeld in ganz Mexiko. Die Legende besagt, dass anfangs gegen die Götter der Unterwelt gespielt wurde und als Siegesgeschenk gab es Licht auf der Erde. Ab da wurde es regelmässig gespielt und anschliessend der Captain der Gewinner, nicht der Verlierer, geopfert. Der Gedanke dahinter war, dass dieser bereits alles auf Erden erreicht hatte und somit nachgeholfen wurde, dass er die nächste Stufe erreicht.
Im Anschluss besichtigten wir die offene Cenote Sagrado (ein riesiger Pool) und dann gab es Mittagessen.
Um die aufgestaute Hitze los zu werden besuchten wir nun die geschlossene Cenote Samula, eine unterirdische Höhle mit einer kleinen Öffnung zum Baden.
Abgekühlt besichtigten wir eine Agaven-Destillerie (wie beim Champagner, muss Tequilla aus der richtigen Region kommen, aber eigentlich ist es das selbe).
Dort gab es dann 3 verschiedene Schnäpse zum Degustieren. Blanco ist frisches Destillat, Reposado etwa 6 Monate gelagert und Añejo 1 Jahr alt.
Zum Abschluss schlenderten wir noch eine Stunde durch das Städtchen Valladolid, welches den typischen Kolonialbaustil aufweist.
Zurück im Hotel assen wir passend zum Tag beim Mexikaner Fajitas und Enchiladas bei Margaritha und Bier.